2 Punkte am Pfosten verloren

Zum Ende unseres Herbsturlaubs stand noch das Spiel gegen Hoffenheim auf dem Programm. Zunächst gab es daheim ein gemütliches Weißwurstfrühstück – die Weißwürste vom Metzger Fink aus Garmisch sind einfach richtig gut! – und wir genossen dabei nochmal den tollen Ausblick aus unserer Ferienwohnung auf die Zugspitze. An den Bergen war seit Tagen Fön und das bedeutet, einen klaren Blick und für die Jahreszeit verhältnismäßig warm.

Um 11 Uhr machten wir uns mit dem Auto über die A95 auf den Weg Richtung München zu unserem Parkhaus Fürstenried. Zunächst legten wir in der Innenstadt einen Zwischenstopp ein, um uns von unserer Frauenkirche zu verabschieden. Lyssa hatte wieder die Fanclub – Dauerkarte bei sich und ich hatte ein Ticket für die Südkurve bekommen. Dort macht mir Fußball einfach am meisten Spaß – mitten drin in der Stimmung!

Das Spiel war in erster Linie aus taktischer Sicht ein Leckerbissen. Kompliment an den Hoffenheimer Trainer Nagelsmann, der sich richtig etwas einfallen lassen hatte. Die TSG setzte unserer Mannschaft mit ihrem aggressiven Angriffspressing enorm zu. Die beiden Stürmer im 5-3-2 System zwangen unsere Innenverteidiger immer wieder zu langen unkontrollierten Bällen und zerstörten auf diese Weise einen systematischen Spielaufbau. Ziel der Kraichgauer war es außerdem offensichtlich, bei Balleroberungen in der eigenen Hälfte mit schnellem Umschaltspiel die durch unsere weit aufgerückten Außenverteidiger entstehenden Lücken zu bespielen. Auf diese Weise fiel auch die Führung der Gäste in der 16. Minute. Zur Halbzeit stand es 1:1, nachdem Zuber eine scharfe Hereingabe von Costa ins eigene Netz abfälschte.

In der 2. Halbzeit zeigte sich uns ein völlig anderes Spiel. Bayern hatte Chancen um Chancen. Der eingewechselte Müller und auch Hummels trafen jeweils den Pfosten. Der Druck unserer Mannschaft wurde immer stärker. Einige Anpassungen von Fuchs Carlo machten sich nun bemerkbar. Die beiden Achter Thiago und Vidal bewegten sich im Spielaufbau zum einen mehr ins Zentrum, zum anderen standen sie nun nicht mehr so häufig auf einer Linie mit Sechser Alonso. Dadurch entzogen sie sich zum einen besser der Manndeckung der beiden Hoffenheimer Achter und konnten immer wieder Bälle zwischen die Linien stecken, was Robben und Costa immer besser ins Spiel brachte. Im Grunde wurde nun die größte Schwachstelle des Gegners konsequent bespielt. Noch größer wurde der Druck nach der Einwechslung Müllers für Vidal, was faktisch eine Systemumstellung auf 2 Mittelstürmer in einem 4-4-2 bedeute. Hoffenheim hatte taktisch darauf keine Antwort und rettete den Punkt mit vielen taktischen Fouls und 2 Minuten dauernde Abschläge von TW Baumann über die Zeit.

Nach dem Spiel gingen wir ins Tegernseer Brauhaus im Tal gemütlich essen und lernten ein nettes FCB – Paar aus der Schweiz kennen. Faszinierend, aus welchen Gegenden Europas man immer wieder nette Menschen trifft, die auch unseren Verein lieben und regelmäßig nach München pilgern. Nach dem Essen wurde noch das Spiel und die schwierige Kartensituation gemeinsam analysiert.

Gegen 23 Uhr waren wir dann zurück in Grainau. Ein richtig schöner Urlaub war zu Ende!