19.05.2001                                       Hamburger SV – FC BAYERN   1:1

 

 

Der Schuß ins Bayern-Glück…

 

Nachdem bereits in der Saison 1999/2000 „Das verrückte Meisterstück“ dargeboten wurde, dürfte im gerade abgelaufenen „Meisterschafts-Film 2000/2001“ wohl Alfred Hitchcock der Hauptdarsteller gewesen sein…

Bereits 1 Woche vor dem Meisterschafts-Finale in Hamburg wurde für die Bayern-Fans dank der „sagenhaften sieben Sekunden“ (Tore durch Zickler/Balakov in der 90.Minute) ganz München zur reinsten „Feier-Meile“!

In Vorfreude auf ein schönes Wochenende fuhren „Schampus-Rüdiger“ und meine Wenigkeit bereits am Freitagnachmittag in die Lüneburger Heide, um von unserem Fanclubmitglied Mike Röhrs freudestrahlend in Empfang genommen zu werden. Nach einem Begrüßungsdrink in der „Nobel-Suite“ von Mike’s Eltern wurde ein griechisches Lokal in Bispingen angesteuert, um sich ganz nach dem Geschmack von Rüdiger („Ich trink Ouzo-was trinkst Du so?“) + nach dem Geschmack von uns allen („Morgen abend brennt die Reeperbahn…“) schon einmal auf das bevorstehende „Highlight von Hamburg“ einzustimmen…

Nach einer „Guten Nacht“ in Bispingen erkundete meinereiner per Jogginglauf das 50 km vor Hamburg gelegene Örtchen, um später nach einem ausgezeichneten Frühstück (Rüdiger wurde von Mike’s Mutter gar mit Sekt empfangen!) gut gestärkt mit dem BMW des Herrn Röhrs in die Hanse-Metropole zu fahren.

Nachdem Rüdiger und ich bereits im März anläßlich unserer 10-Jahres-Feier von unseren Freunden aus Schwaben(Danke, Frank&Andi!) 2Eintrittskarten bekommen hatten, erhielt auch unser Bispinger Gastgeber (dank „Karten-Fuchs“ Andi aus Schellerten, welcher am Hamburger Hafen für 100DM/Stück noch einige Karten besorgen konnte) ein für diesen Hit so „heißbegehrtes“ Ticket. Die an diesem Tage „normalen“ Schwarzmarktpreise lagen im übrigen bei 200 – 300DM, so dass Mario, Toshack, Heinz u.v.a. zu diesem Kurs nicht „zuschlugen“ – und das Spiel in diversen Kneipen auf St. Pauli verfolgten.

Wir jedoch hatten das Glück, so richtig „live“ dabei zu sein – im neuen, „mega- tollen“ Hamburger Volkspark-Stadion, vor welchem wir uns eine Stunde vor Spielanpfiff mit unseren Freunden aus Hildesheim(Andi + „HSV-Bruder“ Maik + „Bayern-Schwager“ Carsten & Co.) und den Viernheimerinnen Karin und Elke trafen und in welchem wir in den verschiedensten Blöcken unsere jeweiligen Plätze einnahmen.

Ja, und dann sollte ein denkwürdiges Spiel bei „Kaiser-Wetter“ angepfiffen werden; jedoch mußten zunächst einmal etliche Bananen, die von diversen „Unverbesserlichen“ + absolut primitiven Zeitgenossen aus dem HSV-Block in Oliver Kahn’s Strafraum flogen, entfernt werden…

Mit ca. 5 Minuten Verzögerung ging’s dann wirklich los – und bereits kurz darauf brach Riesen-Jubel in unserem Bayern-Block aus: Das Hachinger Führungstor auf Schalke hatte sich herumgesprochen!-Sollten uns unsere Freunde aus Unterhaching wirklich wieder zum Meister machen? Als Mitte der 1. Halbzeit gar das 2:0 der Hachinger auf der Anzeigetafel aufleuchtete, waren knapp 10.000 Bayern-Fans in Hamburg völlig aus dem Häuschen..Dies sollte sich jedoch ändern, als die Schalker noch vor der Halbzeit mit einem Doppelschlag ausgleichen konnten.

Als nach einer torlosen 1. Halbzeit in Hamburg Carsten Jancker nach knapp 1 Stunde Spielzeit schließlich ins HSV-Tor traf, schien die 17. Bayern-Meisterschaft immer näher zu rücken, jedoch wurde dieser Treffer wegen Abseits (Fehlentscheidung) aberkannt. Aber dafür gab es frohe Kunde aus Gelsenkirchen – kaum zu glauben aber wahr: Die Spvgg. Unterhaching führte mittlerweile 3:2! Die Freude der Bayern-Fans über dieses Tor war jedoch nur von kurzer Dauer; denn den Schalkern gelang erneut ein „Doppelschlag“ zur 4:3-Führung – und daraufhin flippte das gesamte Hamburger Fußballpublikum völlig aus…

Und die Nervosität unter uns Bayern-Fans und den Spielern, welche an diesem Tage nicht so souverän wie in den letzten Wochen aufspielten, nahm zu..-Auch ich schaute ständig auf die Uhr und hoffte auf das schönste 0:0 meines Lebens…

Das Ding auf Schalke war mittlerweile gelaufen-die Gelsenkirchener führten jetzt mit 5:3-nun kam alles auf die Bayern an-ja, und dann kam die 90. Minute:der „bärenstarke“ Barbarez köpfte eine Linksflanke zum 1:0 für den HSV ein-ein „Schock“ für alle Bayern-Fans -Riesenjubel bei den Hamburgern- in Gelsenkirchen war die Partie schon abgepfiffen-und die Schalker feierten bereits die DeutscheMeisterschaft!

Was jetzt noch blieb, war die Hoffnung auf ein,zwei Chancen in der Nachspielzeit-und der Blick auf Oliver Kahn,welcher auch noch nicht aufgeben mochte und seinen Mannschaftskollegen Sammy Kuffour demonstrativ zum „Weitermachen“ animierte!

Und diese (Tor-)Chance sollte kommen:Nach einem Bayern-Angriff kam HSV-Abwehrspieler Ujfalusi vor Paulo Sergio an den Ball und spitzelte das runde Leder Richtung eigenes Tor – HSV-Keeper Schober nahm diesen Rückpaß auf – und Schiedsrichter Markus Merk pfiff indirekten Freistoß im HSV-Strafraum!

(Vorsichtige) Freude im Bayern-Block – sollte doch noch das „Unmögliche“ möglich werden? – jetzt hilft nur ein „Hammer“ – aber wo ist eine Lücke in der Abwehrmauer? – über 1 Minute vergeht, bis die Mauer den vorgeschriebenen Abstand aufweist – 94. Spielminute im Hamburger Volksparkstadion- 17.21Uhr: Schiri Merk gibt den Freistoß frei – Effenberg legt kurz vor auf Andersson – der Schwede schießt – und trifft durch die eigentlich gar nicht vorhandene Lücke (Barbarez drehte sich leicht zur Seite…) der HSV-Mauer knallhart ins kurze Eck – T O O O O O O R – „Das ist Wahnsinn – ich wird‘ verrückt…“ – unbeschreibliche Glücksgefühle und Jubel-Orgien im Bayern-Block – ein vor Freude in die Höhe hüpfender Kaiser auf der Haupttribüne – Kalle Rummenigge hätte in diesem Moment der Glückseligkeit „auch den Würstchenverkäufer“ umarmt – Olli Kahn „tanzte“ mit der Eckfahne – Hitzfeld, Hoeness & die Bayern-Auswechselspieler liefen auf’s Spielfeld und ließen ihrer Freude freien Lauf – Markus Merk ließ noch einmal kurz(für wenige Sekunden) anpfeifen – und dann war’s perfekt: Deutscher Meister 2001 – B A Y E R N heißt er!!!

Giovane Elber rannte mit Riesen-Weißbier-Glas in die Bayern-Kurve und „begoß“ die Bayern-Fans – dann gab‘s die „Meister-Ehrung“ – „Weltklasse-Olli“ lief mit der Schale zu den Bayern-Fans und schrie seine Freude heraus: „Da ist das Ding!“ – welch ein „Wahnsinns-Herzschlag-Finale“ + welch eine Freude bei Spielern und Fans – ich persönlich kann sagen, dass ich mich noch nie über ein Bayern-Tor so gefreut habe wie über „diesen Hammer“ von Patrik Andersson – ausgerechnet der in den letzten Monaten überragende Abwehrchef sollte zum „Held von Hamburg“ avancieren – Andersson’s allererstes BL-Tor für den Deutschen Rekordmeister war gleich „Der Schuß ins Bayern-Glück“ !!!

„Oh, wie ist das schön!“ Dies dachten sich auch Benjamin und Thomas, die wir im Bayern-Block kennengelernt haben und sich uns ganz spontan anschlossen, um auf der Reeperbahn zünftig weiterzufeiern. Gemeinsam mit den freudestrahelnden Viernheimerinnen & Hildesheimern(lediglich „HSV-Maik“ war leicht verstimmt…) wurde per U-Bahn St. Pauli angesteuert. Meinereiner leistete sich jedoch zunächst noch einen „Fauxpas“, als ich an einem U-Bahn-Kiosk beim Bestellen von 2Dosen Bier mein bereits um einige SMS-Meisterschafts-Glückwünsche „bereichertes“ Handy liegen ließ…Da ich dieses „Malheur“ schnell bemerkte, fuhren wir noch einmal zu dieser U-Bahn-Station zurück – und nach dem „Meister-Glück“ hatte ich jetzt auch „das ganz persönliche Glück“: Der freundliche Kiosk-Verkäufer(war übrigens auch Bayern-Fan) hatte das Handy für mich aufbewahrt. Nach einem ganz herzlichen Dankeschön an den ehrlichen Herrn ließ ich an einem Straßenlokal an der Davidswache(wo auch Mario, Patsy, Heinz, Toshack, Birgit, Bernd & Co. eintrafen) gern eine Runde (Meister-)Bier springen…

Mit Rüdiger, Mike, Karin, Elke, Benjamin und Thomas ging’s danach auf die Reeperbahn, wo wir zunächst im „Hamburger Veermaster“ acheter viagra landeten. Bereits um 20Uhr „heizte“ ein Top-DJ in diesem „Klasse-Lokal“ die vielen anwesenden Bayern-Fans, Kegelclubs und sonstigen „Touris“ kräftig ein –wir dichteten den Song „Anton aus Tirol“ in „Patrik Andersson“ um – feierten schließlich auch noch in den Geburtstag von Benjamin hinein – tranken noch einige „Meister-Maß“ – und feierten so eine „Super-Meister-Party“, welche noch in einigen anderen Kneipen fortgesetzt wurde, machten die Bekanntschaft mit einigen Mädels eines „Junggesellinen-Abschiedes“ und stärkten uns „last but not least“ uns mit einem Döner, bevor uns Mike wieder nach Bispingen brachte, wo wir um 5.30 Uhr nach einem wahnsinnig tollen Tag eintrafen und uns einige Stunden Schlaf gönnten.

Nach der „Meister- Nacht“ in der „Villa Röhrs“, dem Abrufen weiterer SMS-Glückwünsche(auch von Schalke-Andi-Danke!) und einem abermals vorzüglichen Frühstück traten wir dann in allerbester Stimmung + Vorfreude auf die Tour nach Mailand („Der Bus mit den Fans von Fair Dynamite…“-gell,Didi!) per Cabrio die Heimreise nach Ostwestfalen an.

 

Stefan