Badstuber! Badstuber!

Einmal im Jahr wollen auch unsere Stadthäger Freunde – sonst nach eigenen Angaben ja „Sympathisanten“ von Hannover 96 und „glühende Anhänger“ des FC Stadthagen – gescheiten Fußball sehen. Also war schon nach der Pokalauslosung und der Terminansetzung der Gedanke geboren, zu diesem Spiel zu viert zu fahren. Karten waren zu diesem Spiel auch (ausnahmsweise) gut zu bekommen.

Um 11 Uhr holten Lyssa und ich die beiden in Partenkirchen ab und fuhren in unser P+R Parkhaus nach Fürstenried. Zunächst nahmen wir beim Metzger Schäbitz eine Brotzeit mit Weißwürsten und Kalbskas ein und machten danach geschlechtsspezifische Freizeitgestaltung. Unsere Frauen hatten noch einiges in den Geschäften zu erledigen, Uwe und ich setzten uns auf den Viktualienmarkt in die Sonne und taten gemütlich etwas gegen den Durst. Am späten Nachmittag wurde es dann doch frisch und wir hatten mit unserer Reservierung im Schneider Brauhaus die richtige Entscheidung getroffen.

Nach dem Genuss von Schweinsbraten und Schneider Weisse machten wir uns auf den Weg ins Stadion am Kurt-Landauer-Weg. Lyssa und ich hatten Stehplätze im Norden bekommen, Anke und Uwe saßen im Oberrang Höhe Eckfahne.

Carlo hatte bei dem engen Terminkalender einigen Vielspielern eine Pause verpasst und änderte die Mannschaft auf nicht weniger als acht Positionen. Lahm, Boateng, Bernat, Kimmich, Sanches, Müller, Green, und Coman kamen für Rafinha, Martinez, Alaba, Alonso, Vidal, Robben, Lewandowski uind Costa in die Startelf. Eine mutige Entscheidung in einem K.o. – Spiel, aber auch ein Zeichen, welches Vertrauen unser Trainer seinen Spielern entgegen bringt. Das Wort Rotation wurde ja einst von Ottmar Hitzfeld geprägt, inzwischen wird es aber von allen großen europäischen Spitzenmannschaften praktiziert. Aus meiner Sicht ist es bei der heutigen Belastung alternativlos. Außerdem muss ein großer Kader mit vielen (National-) Spielern auch bei Laune gehalten werden. Regelmäßige Spielpraxis für die Spieler hinter der vermeintlich besten Elf ist auch wichtig, wenn dann verletzte Spieler vertreten werden müssen. Dennoch wird immer wieder von den sogenannten Experten, oft ja Spieler ohne Anschlussverwendung nach Beendigung der aktiven Karriere, darüber diskutiert. Wird ein Spiel verloren, ist die Rotation der Grund. Wird ein Spiel gewonnen, dann auch.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Der ein oder andere „Reinrotierte“ machte Werbung in eigener Sache. Der an diesem Abend überragende Kapitän Lahm traf nach sehenswerter Kombination schon in der 2. Minute zum 1:0, Green köpfte nach 41 Minuten zum 2:0 ein. Beide Treffer hatte der starke Müller vorbereitet. Nur beim Schießen von Elfmetern hat er seine einstige Souveränität leider verloren und sollte zukünftig besser andere ran lassen. In der 57. Minute schoss er einen Elfmeter weit über das Tor. Auch Augsburg vergab (Neuer hielt gegen Koo, 49.).

Die 2. Halbzeit wurde neben den verschossenen Elfmetern vom erneuten Comeback von Holger Badstuber geprägt. Nach dem Anschlusstreffer von Ji (68.) wurde Holger in der 80. Minute für Hummels eingewechselt. Was für eine beeindruckende Atmosphäre bei seiner Einwechslung. Ich finde es beeindruckend, wie Badstuber alle verletzungsbedingten Rückschläge der letzten Jahre weggesteckt hat und sich immer wieder herangekämpft hat. Ihm wäre es zu wünschen, nun mal längere Zeit von schwerwiegenden Verletzungen verschont zu bleiben. Die Einwechslung eines so lange verletzten Spielers in einem K.o-Spiel in die Innenverteidigung bei einem 1-Tore-Vorsprung ist ein großer Vertrauensbeweis eines Trainers. Alaba traf in der Nachspielzeit noch zum 3:1.

Auf dem Rückweg verpassten wir leider am Marienplatz die Anschluss-U-Bahn nach Fürstenried, so dass wir uns noch mit einem Snack und einem Kaffee für die Rückfahrt eindecken konnten. Gegen 1.30 Uhr waren wir zurück in Grainau.